Montag, 7. Dezember 2015

Le Blog c'est moi



Ach, ich liebe es einfach, berühmte Aussagen auf mich zu zitieren…genauso liebe ich es, Worte und Ausdrücke zu erfinden ;)

Bine schreibt in #Schreibzeit über das Bloggen und ich nehme es zum Anlass, mich auch darüber zu senfieren.

Fang ich mal wieder ganz von vorne an? Ja!

Meinen ersten Blog habe ich glaube ich in 2007 geöffnet. Es war der Familienblog einer Freundin. Ich las dort gerne, konnte mich aber so recht damit nicht anfreunden. Selbst pflegte ich damals eine Website, für unsere Verwandtschaft in England. Persönlich…sehr persönlich. Mit Bildern, Texten von Ausflügen, den ersten Püpsen der Kinder. Eben einfach alles, was ich sonst meiner Familie hier erzähle.
Damals dachte ich noch, ich sei sehr sicher. Ich setzte HTML-Schnipsel gegen die großen Crawler ein und ebenso gelang es mir, meinen Besuchern zu verbieten, meine Bilder mitzunehmen. Heute geht das nicht mehr, heute sind die Menschen internettechnisch versierter und vor allem gemeiner.

Über die Kommentare in dem einen Blog, kam ich immer mehr zu anderen BloggerInnen. Und je mehr ich las, desto besser gefiel mir die Grundidee des virtuellen Tagebuches. So meldete ich mich in 2008 hier an, übertrug meine Webseite. Weiterhin versuchte ich alles, um nicht über die großen Suchmaschinen gefunden zu werden und meine Bilder lud ich von Anfang an auf unseren Server – so gehörten sie mir.
Da weder die englische Familie noch sonst irgendwer Interesse an meinem Blog hatte, verlor ich immer mehr den Mut zum Schreiben.
Schon damals waren meine größten Hobbies die Näherei und Fotografie, doch emfand ich mich selbst nicht als gut genug, um eben mich und meine Werke der Welt zu präsentieren.

Dass ich gerne schreibe, erwähnte ich schon, oder?

Über die Jahre setzte ich einige, aber nicht viele Blogs in meine Lesezeichen. Noch heute erkundige ich mich regelmäßig – sagen wir täglich – wie es den alten „Bekannten“ geht und was es Neues gibt. Es sind nur wenige Blogs, die mich ansprechen, dafür aber die bekanntesten und auch ursprünglichsten.

Auch ich veränderte mich, veränderte meine moderne  Steinmeißlung. Die Familienseite wurde mehr und mehr zu meinem Kreativblog. Dort zeigte ich meine Fotografien, meine am Computer geimpacten Bilder, meine Nähergebnisse, bis hin zu meinen ersten und wegen Scheiterung auch letzten Versuchen an meiner Strickmaschine. Mir war es egal, ob mein Blog gelesen wurde. Mit den Jahren fiel mir das Schreiben auf der Tastatur einfach leichter als mit der Hand und so führte ich mein eigenes Tagebuch eben öffentlich im Netz.

Facebook wurde mein Freund, eingen Foren gehörte ich sowieso an. Also hatte ich stets die Möglichkeit, mich so zu zeigen, wie ich es in der Bloggerwelt hätte machen wollen.
Und wenn ich dann in den sozialen Netzwerken über mich schrieb und das gleiche bloggte, dann fühlte ich mich langweilig und wiederholend.

Hin und wieder schrieb ich mir meine Ideen auf, wie ich denn doch mal vielleicht einen lesenswerten Blog führen könnte. Ich koche seit jeher gern und seit ich Familie habe gar gesund. Fotografie gehörte schon als Kind zu meiner großen Vorliebe, genäht habe ich in der Jugend schon. Und ich schreibe, seit ich schreiben kann.
Ergo: alles was ich kann und bin, das gibt es schon zu Hauf. Ich bin sicher speziell, aber nicht besonders. Und wenn ich eins nicht leiden mag, dann ist es Nachahmen. Doch genau so hätte es für mich ausgesehen.

Es kam dann irgendwann die Idee mit diesem Blog hier. Leider – und ich hoffe, meine Schreibfreundin nimmt mir das nicht übel – war und bin ich von der Grundidee immer auf eben meine Kollegin angewiesen. Alleine schreiben empfand ich bisher nicht als witzig, sondern platt. Also tat ich es nicht, sie tat es ja auch nicht. Huch? Wie war das mit dem Nachahmen ein paar wenige Zeilen zuvor???

Immer wieder schrieb ich von meinen Veränderungen, von Dingen, die mich davon abhielten hier weiter zu machen. Ich berichtete auch einst davon, mir selbst im Weg zu stehen – wovon ich weiterhin überzeugt bin.

Am Ende des letzten Jahres äußerte ich mich über die große Veränderung in meinen echten und in meinem virtuellen Leben. Ich hatte Enormes in diesem 2015 vor, ich wollte mich nicht mehr von meinem normalen Lebenswahnsinn leiten lassen…selbst wollt ich werden.
Es gelang mir auch ein paar Tage, dann hat mich das Schicksal mal wieder gefickt. Entschuldigt bitte meine manchmal hässliche Art mich hier zu offenbaren…so bin ich, so mag ich mich.

Im Mai bin ich gestorben. Also nicht ganz, nur fast oder sagen wir so: ich war dem Tod so nahe, dass mir das Sterben keine Angst mehr macht. Um es kurz, aber verständlich zu machen: mich hat eine Meningokokken-Sepsis von jetzt auf gleich aus meinem Alltag gerissen.
Endlich – und ja! Das sehe ich wirklich so – wurde mir mal gezeigt, dass mein stetiges Jammern über ein falsch renoviertes Haus, Streitereien in der Familie, nicht sicher sein, ob ich zurück in die Arbeitswelt soll,  das stetige Maulen über die Sachen, die hier keiner wegräumt, oder gar meine monatlichen krankheitsbedingten Ausfälle, unwichtig sind.
Wichtig war und ist, ich will leben! Gesund sein! Dinge für mich tun, nicht für andere.

Ich lag vier Wochen auf Intensivstation. Konnte nicht mehr laufen, nicht mehr essen, kaum noch sprechen. Denken? Fühlen? Fehlanzeige. Niemand konnte mir sagen, wie es mit mir weiter gehe. Sicher war, nichts würde mehr sein wie es mal war.
Nach zwei weiteren Wochen auf der Normalstation und vier Wochen Reha kam etwas, was aussah wie ich, nach Hause. Aber das war ich nicht. Zwar war es mir möglich geworden, mich wieder fortzubewegen, auch konnte ich einigermaßen die Kinder und den Haushalt versorgen, doch wie vorher war nichts. Lesen fiel aus, Schreiben fiel aus. Meine Augen waren so schlecht, dass ich mich schon damit abgefunden hatte, irgendwann in naher Zukunft vollkommen zu erblinden. Mein Gehirn kam gar nicht mit meinen Gedanken zurecht, mein Körper zeigte mir durch ausgiebige Schläfchen über den Tag verteilt, dass die ewige Ruhe nicht viel anders hätte sein können.
Arztbesuche, Krankengymnastik, jeden Tag unter Tränen irgendwie zu bewältigen…und dann kam das, was kein Arzt, kein Mensch, keine Kaddie je erwartet hätte…es kam der Tag, an dem vor allem mir bewusst wurde: hier steh ich, hier bin ich und alles war wie vor Mai.
Ich nähte wieder, ich fotografierte wieder, ich fuhr wieder Auto. Lesen konnte ich nicht so gut, davon bekam ich Kopfweh. Auch am PC kann ich erst seit kurzem wieder sitzen…aber ich kann es wieder! Und wisst ihr was? Ich bin einfach verdammt froh und stolz und DANKBAR! Hallo? Am 20.05.2015 hatte ich keine Gerinnung im Blut mehr, erbrach geronnenes Eiweiß, meine Leber und meine Nieren begannen zu versagen und einen Verdacht auf einen Herzinfarkt kann man heute zwar nicht nachweisen, aber auch nicht ausschließen.
Die Worte der Ärzte: „Frau Kaddie., wir wissen nicht, ob sie das überleben werden“, wurden später zu „Sie werden damit rechnen müssen, nie wieder richtig laufen zu können und um eine Pflegestufe sollten wir uns auch kümmern.“ Und heute: ich bin eine Fallnummer an der hiesigen Universität. Unter dem Motto: „So muss eine Meningitis erkannt werden, dann KANN es doch wie hier vorliegend ausgehen.“ Ehrlich jetzt…ich habe es unterschrieben.

Gut, das könnte ein extra Eintrag werden, aber ich will ja nicht mehr jammern.

Um zu meiner Überschrift zurück zu kommen, und um das Ganze hier mal zu beenden.

“Le Blog c’est moi“„Der Blog bin ich“

Ob ich nun täglich hier schreibe oder einmal im Jahr. Ob ich mich zeige, meine anschaulichen oder geschriebenen Werke. Ob ich mich runter ziehen lasse, weil wir nun seit fünf Jahren gegen unseren Architekten klagen oder ob ich mich einfach über die Weihnachtszeit freue.
Ist doch egal, wie regelmäßig ich das hier mache.
Das bin ich! So bin ich! So will ich auch sein. Im Moment arbeite ich wieder daran meinen Blog umzuziehen. Ich glaub, vor einem Jahr habe ich damit angefangen. Zeitgleich nähe ich ein paar Weihnachtsgeschenke, probiere neue Rezepte aus, putze meine Kamera. Was daraus wird, inwieweit ich das hier im Blog niederschreibe, das kann ich nicht sagen. Auch werde ich nichts versprechen.
Doch eins weiß ich: wenn mir danach ist, dann schreibe ich. Und ganz vielleicht ändere ich gar alles. Und genauso ganz vielleicht und wahrscheinlicher bleibt alles, wie es ist.

Ich hatte mir überlegt, wieder einen neuen Blog aufzumachen. Doch ehrlich gesagt: was passt besser zu mir als „Die Meise unter dem Pony“ ?
Selbst halte ich mich und mein Leben für verrückt. Und da bin ich auch noch stolz drauf…

In diesem Sinne

Gehabt ihr euch so wohl, wie es mir dieses Jahr im gut gegangen Sinne erlaubt war.

Genießt die besinnliche Zeit, denkt nicht an Morgen, nur manchmal an Gestern und ganz oft an JETZT!
Besinnt euch in stillen Minuten, dass die Welt im Moment alles andere als friedlich scheint, doch lasst euch nicht unterkriegen. Denn eins sei gewiss: in zwei Minuten kann alles für euch persönlich schon wieder anders sein.

Dienstag, 13. Januar 2015

Seelenstriptease



Als ich in 2012 meinen Fernlerngang zum Schreiben begann, erwartete ich mir davon, schreiben zu lernen. Was ich eigentlich nicht brauchte, denn ich kann schreiben. Wie schon das eine und vielleicht auch andere Mal erwähnt, schreibe ich, seit ich schreiben kann. Gib mir ein einziges Wort und ich mach dir eine Geschichte draus.
Je älter ich wurde, desto weniger schrieb ich. Da war  nun meine kleine Familie, die mich brauchte, die ich brauchte! Auch eben wegen dieser kleinen Familie, verliefen Freundschaften im Sande und meine Kontakte wurden immer weniger und damit schrieb ich auch keine Briefe mehr.
Dank Babyforen und auch Blogs hatte ich immer die Möglichkeit meine Gedanken nieder zu schreiben. Das reichte mir auch lange, bis irgendwann der Tag kam, an dem ich meinen großen Traum erfüllen wollte…ich wollte ein Buch schreiben.
Themen hatte ich schon immer genug. Allerdings gab mir niemand ein einziges Wort vor, aus dem meine Geschichte hätte entstehen können. Egal wie ich es anstellte, ich fand keinen Anfang. Also kam mir der Fernlehrgang sehr entgegen…

Es machte Spaß. Ich lernte Exposés zu schreiben, meine Grundideen konnte ich damit kurz zusammenfassen. Auch fing ich wieder an, nur noch mit Notizbuch und Stift in der Handtasche aus dem Haus zu gehen. Selbst mein Fotoapparat kam öfter zum Einsatz, denn Gefühle zu beschreiben, die man beim Anblick einer bestimmten Landschaft hatte, ist nicht einfach, bringt einen aber unheimlich im Schreiben weiter.
Doch je weiter ich mit meinem Lehrgang kam, desto mehr entfernte ich mich von mir selbst. Das war nicht ich, die da über ihre erste Liebe schrieb. Nicht ich schrieb eine Fabel. Dennoch beendete ich den Fernkurs, aber die Lust hatte ich längst verloren.

Da saß ich nun mit meinem Zertifikat. Stolz war ich natürlich. Ich begann ein Buch zu schreiben, ein Zweites, sogar ein Drittes. Aber bei keinem kam ich über das dritte Kapitel hinaus, denn immer wieder suchte ich mich selbst in meiner Arbeit.
Dann kam der Blog. Ich freute mich sehr über die Idee, die meine Schreibfreundin und ich hatten. Er erschien mir auch sinnvoll, denn von Macken und Spleens bin ich hier täglich umgeben – wer  nicht?
Wie ihr wenigen Leser sehen könnt, kam in dem einen Jahr auch nicht viel rum. Wenn ich selbst meine eigenen Beiträge lese, dann frage ich mich, ob das wirklich ich bin. So schreib ich nicht! Zwar sind es meine Gedanken, aber so schreibe ich nicht! Es ist nicht flüssig, nicht einfach in die Tastatur gehauen, es ist nicht lustig, es macht manchmal gar keinen Sinn, es ist nicht immer philosophisch, es ist nicht derb…Hallo??? Kaddie??? Kathrin??? Wo biddu denn?

Vor ein paar Tagen las ich meinen alten Blog - *RIP, mein Lieber. Das worüber ich gepostet habe, war ich auch nicht. Ich hatte mich eben auch mal daran versucht, meine Hobbys und meinen Alltag in die Öffentlichkeit zu stellen. Versucht!??! Nachgemacht wohl eher! Was ich wirklich hätte zeigen sollen, traute ich mich allerdings  nicht…nämlich mich!
Aber das, was ich zu meinen Bildern schrieb, die Worte, das war ich. Eins zu eins. So schreib ich, das bin ich.

Nun ist die Maus aus! Es ist Ende Gelände, Ebbe Guiseppe, Schicht im Schacht. Schluss mit Lustig. Ich vergesse, was ich gelernt habe und lerne wieder, was ich vergessen habe. Ich hole die Schaufel aus dem Stall und mich aus dem selbst gegrabenen Grab.


Zwei meiner größten Ziele haben die letzten Wochen Formen angenommen. Zum einen möchte ich mich endlich auch mal selbständig mit meiner Näherei machen – kreativ genug bin ich, Ideen habe ich. Mir fehlte nur das Vertrauen in mich selbst. Doch das wird ein anderer Blog *g
Zum anderen habe ich ein Thema für ein Buch gefunden, wo ich frei raus mir alles von der Seele schreiben kann, ohne etwas schön reden zu müssen.  Das Leben hat mich und meine drei Liebsten einmal gefickt und das sollen bis 2017 alle wissen. Meinen DreiKapitelBlockade-Punkt habe ich überschritten.
Leck die Katz am Arsch, wenn ich den selbigen nicht bald mal hochkriege.

Seelenstriptease oder Jammerpost. Mir hat es geholfen…

In diesem Sinne

Think pink…und alles ist im grünen Bereich!!!




Montag, 12. Januar 2015

12 von 12 im Januar

Ziemlich am Anfang habe ich mal geschrieben, dass es hier keine 12 von 12 zu sehen geben wird- aber man kann ja ruhig seine Meinung ab und an ändern. Zumal ich hier einst von mir preis gab, selbst gerne in andere Häuser bzw. Blogs zu schauen. Also warum dann nicht auch etwas von mir zeigen?

Witzigerweise wurde genau vor einem Jahr der erste Post geschrieben. Und da sich generell im Blog etwas ändern soll und auch wird, nehme ich es zum Anlass heute bei 12 von 12 mitzumachen. Mehr gibt es bei  Caro zu sehen.

Die Ferien sind nun auch bei uns zu Ende - Hello Alltag!


Das Aufstehen fällt nicht jedem leicht...


Die werden ab heute hoffentlich wieder täglich geputzt;)


Der Große verlässt im Stockfinsteren das Haus.


Während das Mamsellchen sich für die Schule schick macht...


... mach ich schon etwas den Haushalt...


... damit die Bolognese früh kocht und spät(er) besser schmeckt ;)




Spektakulärer kann mein erstes 12 von 12 nicht sein. Das Nachbarhaus wurde abgerissen. Mir war angst und bang, denn das eigene Haus wackelte und bebte.



Für mich bedeutet das nun die nächsten Tage Fenster putzen - sind ja nur 38 Flügelfenster - und auf Regen hoffen, damit der Garten von Staub und Dreck befreit wird.



Macht wohl jeder mal ;)


Die Kinder haben Besuch, ich werde nicht benötigt, also arbeite ich an meiner Zukunft.


Darauf freue ich mich heute Abend und hoffe, ich werde nicht enttäuscht. Den Film habe ich vor Jahren gesehen, das Buch wollte ich schon immer lesen...jetzt hör ich es eben


So, das waren dann meine ersten 12 von 12 - sehr vormittaglastig, aber Nachmittags habe ich gearbeitet.. Hat Spaß gemacht und ich werde versuchen, regelmässig dran teilzunehmen. Allerdings werde ich dann mit meiner Kamera und nicht mit dem Handy fotografieren. Das Format hat mir beim Bearbeiten arge Probleme gemacht. Doch mein Handy macht gute Fotos. Das wusste ich bisher auch noch nicht.
 

Freitag, 9. Januar 2015

Denglisch

Sicher gehöre auch ich zu der Generation die über Ottos „English for Runaways“ gelacht hat. Eigentlich zieht sich das durch das ganze Leben. Das „ I think it thunders“ meiner Schwester gehört heute noch zu unserem täglichen Sprachgebrauch.
Unlängst bin ich auf "forbetteryourenglish" gestoßen und ich muss sagen, ich habe mich ein wenig geärgert nicht selbst auf solche Sprüche gekommen zu sein. Denn: ich bin very British verheiratet und forbetter mein English auch nach elf Jahren noch jeden Tag.
“Now we have the salad“ , „I wish you what“ und „Lucky Mushroom“ bzw. „Unlucky Bird“ sind bereits so in unseren Alltag eingezogen, dass wir beide gar nicht mehr wissen, ob das nun richtig oder falsch ist. Generell ist es grade für meinen Angetrauten manchmal schwierig, sich vernünftig mit Engländern zu unterhalten, obwohl Englisch weiterhin arbeitsbedingt seine Hauptsprache ist.

Wahrscheinlich mischen wir der Einfachheit halber unsere beiden Sprachen und reden tatsächlich Denglisch. Uns fällt das nur auf, wenn andere sich über unser Gespräch amüsieren. „I go einkaufen“ oder „I clean the Wohnzimmer and than I am fertig“ sind alltägliche Dinge, die man hier so hört. Dann gibt es noch so Ausdrücke, die wir am Anfang der Beziehung einfach nicht besser wussten. „Das ist stimmt“ konnte ich meinem Mann abgewöhnen, es war einfach zu süß. Mir konnte ich es aber angewöhnen. Genauso süß fand er meine „Hickhacks“ statt hiccup und so hat sich auch das bei uns eingebürgert.

Meist ist es wirklich lustig, wie wir hier so täglich reden. Doch es gibt auch peinliche Situationen – z.B. wenn man in der Werkstatt nicht mehr die ÖlPfütze sondern die Oil-Fotze unterm Auto hat.

In diesem Sinne…
Ge-have you well!

Freitag, 2. Januar 2015

Ein neues Jahr beginnt



Gute Vorsätze für das neue Jahr sind wohl jedem bekannt. Ebenso verlässlich verfolgt uns in der Regel die Erfahrung, das Ziel bereits in den ersten Tagen nicht erreichen zu können.
Ob man nun mit dem Rauchen aufhören will, ein paar vielen Kilos adé sagen möchte, den Wohnraum sich in ein vorzeigbares Heim verwandeln sieht oder sich bei dem einen oder anderen Freund mal wieder per Briefpost melden möchte; bei den meisten Menschen kehrt nach wenigen Tagen der Alltag ein. Und hierbei scheint es so, als wäre Alltag eine Ableitung von al(l)tbewährt. Was immer war, ist gar nicht so einfach zu verändern. Das eigene Leben gefällt einem doch meist.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann rühren gute Vorsätze daher, sich für das neue Jahr frei von Sünde und allem Schlechten zu machen und damit gelangen wir zu einem Thema, über das ich mich seitenweise auslassen könnte, es aber lieber lasse, denn jeder hat seine eigne Meinung zur Kirche bzw. zum Glauben.

Dennoch: vor ein paar Jahren habe ich es mir angewöhnt mich nicht mehr schuldig zu fühlen und das Wort Schuld aus meinem Wortschatz grundsätzlich zu verbannen. Auch dieses Wort wird uns vom Glauben auferlegt. Christus starb für unsere Sünden. Meine ehrlich gesagt nicht, denn vor 2015 Jahren dachte man nicht im entferntesten an mich. Und seien wir mal ehrlich; wenn Jesus für meine Sünden wie Rauchen und gerne essen und mal die ein oder andere notwendige Unwahrheit gestorben wäre, dann wäre sein Tod ein recht unrealistisches Opfer gewesen.

So unterliegen wir meiner Meinung nach einem Druck, den man uns schon im jüngsten Lebensalter auferlegt. Durch die Taufe und die damit verbundene Zugehörigkeit zu den Christen beginnen unsere Eltern damit, uns für etwas schuldig zu fühlen, was wir nicht ändern können und womit wir gar nichts zu tun haben.
Vielleicht sind meine Gedankengänge etwas wirr und seltsam, doch wenn ich mir bewusst mache, dass gute Vorsätze eigentlich eine Bereinigung meiner Seele sein sollten, dann wundert es mich als bekennende NichtAnDieKircheGlaubende nicht mehr, wenn ich keinen Vorsatz einhalte.

Ich ging also in mich, der Weg war wie immer weit, und kam vor ein paar Wochen zu der Erkenntnis, dass manche Änderung meinem Leben nicht schaden könnte. Tatsächlich hat sich in der Beziehung einiges bereits getan. Und das ganz ohne Druck, ohne schlechtes Gewissen, wenn ich mal einen Schritt zurück mache und ganz ohne den Gedanken etwas wirlich vorzuhaben. Ich plane, was ich machen möchte, setze es mir aber nicht immer wieder vor. Wenn es klappt ist gut, wenn es nicht klappt, dann sollte es auch nicht sein.

Gute Vorsätze sind eine reine Definitionssache. Man muss einfach nur den Druck rausnehmen, dann wird das was.

In diesem Sinne:

2015 wird das bringen, was es bringen wird und ich kann lediglich versuchen das Beste draus zu machen  - wie jedes Jahr ;)