Donnerstag, 5. Juni 2014

(which) Time is on my Side


Bine und Andrea fragen in diesem Monat nach der "liebsten Tageszeit - ShortStory" - und einmal möchte ich auch mitmachen.

Zuerst war mir klar, dass das für mich der Vormittag ist. Da bin ich allein, habe meine Ruhe, kann machen, was ich will. Klang im ersten Moment positiv, doch ist mir tatsächlich heute aufgefallen, dass ich am Vormittag den meisten Stress habe. Denn damit ich machen kann, was ich will, brauche ich erstmal ein ordentliches Haus. Und dann brauch ich einen heißen Kaffee, mein zweites Frühstück  und schon ist wieder Zeit fürs Mittagessen.

Der Mittag ist alles andere als meine liebste Tageszeit. Essen, Hausaufgaben, schon wieder aufräumen ... auch wenn es nur die Küche ist.

Dann kam ich auf den Abend. Da ist wieder Ruhe, da wird es dunkel, da kann ich machen was ich will. Meist bin ich aber zu müde vom Alltag und entweder lese ich, bis mir das Buch auf die Nase fällt (manchmal auch mein Kindle *autsch) oder schlafe kucke TV...

Da war aber noch was...ach ja...das Dazwischen...der Nachmittag!

Wenn das Mittagessen verräumt ist, die Hausaufgaben gemacht sind, der Kaffee getrunken ist, dann beginnt die schönste Zeit des Tages.
Zum Einen kommt nämlich genau jetzt die Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringen kann. Je nach Wetterlage verbringen wir die im Freien oder im Haus. Wir spielen Brettspiele oder frönen der Sonne. Wir albern rum oder schreien uns auch mal an. Wir führen Gespräche oder genießen das Schweigen. Oft machen wir etwas zusammen, doch genauso oft geht jeder seinen Weg...
Während die Kinder im Dorf unterwegs sind oder  ihre Freunde eingeladen haben (was auf Grund ihres Alters mittlerweile beinahe täglich vorkommt), kann auch ich machen, was ich will. Keine Schule, kein Haushalt, kein Zwang. Der Nachwuchs hat seinen Spaß und ich kann ohne Muss und ohne Soll den Sachen nachgehen, die mir wichtig sind. Sei es Arbeit im Garten oder Arbeit an der Nähmaschine. Nicht zu vergessen der Kaffee mit Freundinnen - auch gerne via Telefon. Ich habe Zeit, werde nur selten gestört und ich kann sagen, an den Nachmittagen bin ich am produktivsten, am besten gelaunt, am zufriedensten...egal ob ich ihn allein verbringe oder mit meinen Kindern.

Und wenn wir dann gegen 18 Uhr zu Abend gegessen, die obligatorische Runde Uno gespielt haben und die Kinder nach ihrer abendlichen Sendung zu Bett gehen, dann erzählt jeder noch kurz von dem tollen Nachmittag und der Tag neigt sich (meist) glücklich dem Ende.

Es gibt zwar Tage, an denen man (so wie wir vorgestern) drei Stunden beim Augenarzt verbringt bzw. sich neue Brillen aussucht, noch schnell einen Einkauf erledigt, das Abendessen sich um eine Stunde verschiebt und man im ersten Moment einfach nur genervt ist, weil der Tag so schnell und ohne Spaß vorbei ging. Doch wenn dann sowohl der Master als auch die Prinzessin sich beim Gute-Nacht-Kuss herzlich für das Eis aus dem Supermarkt bedanken, dann wird einem bewusst, dass auch das "Muss-Nun-Mal-Sein" seine positiven Seiten haben kann. Man muss nur das Beste draus machen wollen...

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