Bine und Andrea fragen in diesem Monat nach der "liebsten Tageszeit - ShortStory" - und einmal
möchte ich auch mitmachen.
Zuerst war mir klar, dass das für mich der Vormittag ist. Da
bin ich allein, habe meine Ruhe, kann machen, was ich will. Klang im ersten
Moment positiv, doch ist mir tatsächlich heute aufgefallen, dass ich am
Vormittag den meisten Stress habe. Denn damit ich machen kann, was ich will,
brauche ich erstmal ein ordentliches Haus. Und dann brauch ich einen heißen
Kaffee, mein zweites Frühstück und schon ist wieder
Zeit fürs Mittagessen.
Der Mittag ist alles andere als meine liebste Tageszeit.
Essen, Hausaufgaben, schon wieder aufräumen ... auch wenn es nur die Küche ist.
Dann kam ich auf den Abend. Da ist wieder Ruhe, da wird es
dunkel, da kann ich machen was ich will. Meist bin ich aber zu müde vom Alltag
und entweder lese ich, bis mir das Buch auf die Nase fällt (manchmal auch mein
Kindle *autsch) oder schlafe kucke TV...
Da war aber noch was...ach ja...das Dazwischen...der
Nachmittag!
Wenn das Mittagessen verräumt ist, die Hausaufgaben gemacht
sind, der Kaffee getrunken ist, dann beginnt die schönste Zeit des Tages.
Zum Einen kommt nämlich genau jetzt die Zeit, die ich mit
meinen Kindern verbringen kann. Je nach Wetterlage verbringen wir die im Freien
oder im Haus. Wir spielen Brettspiele oder frönen der Sonne. Wir albern rum
oder schreien uns auch mal an. Wir führen Gespräche oder genießen das Schweigen.
Oft machen wir etwas zusammen, doch genauso oft geht jeder seinen Weg...
Während die Kinder im Dorf unterwegs sind oder ihre Freunde eingeladen haben (was auf Grund
ihres Alters mittlerweile beinahe täglich vorkommt), kann auch ich machen, was
ich will. Keine Schule, kein Haushalt, kein Zwang. Der Nachwuchs hat seinen Spaß
und ich kann ohne Muss und ohne Soll den Sachen nachgehen, die mir wichtig
sind. Sei es Arbeit im Garten oder Arbeit an der Nähmaschine. Nicht zu
vergessen der Kaffee mit Freundinnen - auch gerne via Telefon. Ich habe Zeit, werde nur selten gestört und ich kann
sagen, an den Nachmittagen bin ich am produktivsten, am besten gelaunt, am
zufriedensten...egal ob ich ihn allein verbringe oder mit meinen Kindern.
Und wenn wir dann gegen 18 Uhr zu Abend gegessen, die
obligatorische Runde Uno gespielt haben und die Kinder nach ihrer abendlichen
Sendung zu Bett gehen, dann erzählt jeder noch kurz von dem tollen Nachmittag
und der Tag neigt sich (meist) glücklich dem Ende.
Es gibt zwar Tage, an denen man (so wie wir vorgestern) drei
Stunden beim Augenarzt verbringt bzw. sich neue Brillen aussucht, noch schnell
einen Einkauf erledigt, das Abendessen sich um eine Stunde verschiebt und man
im ersten Moment einfach nur genervt ist, weil der Tag so schnell und ohne Spaß
vorbei ging. Doch wenn dann sowohl der Master als auch die Prinzessin sich beim
Gute-Nacht-Kuss herzlich für das Eis aus dem Supermarkt bedanken, dann wird
einem bewusst, dass auch das "Muss-Nun-Mal-Sein" seine positiven
Seiten haben kann. Man muss nur das Beste draus machen wollen...
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